Film & Entertainment: Visualisierungstechnologien werden immer ausgereifter und liefern schon heute eine erstaunlich reale Erlebnisdimension.

Eine der beliebtesten Stationen auf der Digitalisierungskonferenz SXSW, die eine Menge Attraktionen zu bieten hatte, war 2019 eindeutig das „virtual cinema“, eine Art Leistungsschau zum Augmented & Virtual Reality Status Quo. Die Filmwirtschaft investiert enorm in die neue Erlebnisdimension „Virtual“ und wer bereits das Glück hatte, wirklich guten virtuellen Content zu genießen, weiß auch warum. Die Erlebnisdimension eines VR-Filmes übersteigt die eines normalen Filmes zumindest am Anfang enorm.

Guter VR/AR (hierzu gibt es ein neues Akronym: MR – Mixed Reality) Content zieht den Zuseher als realen Akteur in die Handlung hinein: die Grenze zwischen „ich schaue mir an“ und „ich bin mittendrin“ verschwimmt. Dies wiederum erlaubt völlig neue Use-Cases etwa im Tourismus, wo man nicht mehr vor Ort sein muss, um dennoch dort zu sein oder auch im Theater: bei der SXSW besuchte ich eine Hamlet – Kurzaufführung der Royal Shakespeare Company, die nochmal ein ganz anderes Erlebnis lieferte als jene auf den klassischen „Brettern“. Im Businessbereich ist der Sektor ohnehin schon weiter: Simulationen sind im Militär, der Medizin, im Bereich Infrastruktur schon eher die Regel als die Ausnahme.

Noch gibt es aber auch Hürden: die virtuellen Brillen sind groß, unhandlich und haben sich am Massenmarkt noch nicht etabliert. Doch radikale Denker sehen darin kein großes Problem – bei der SXSW wurden etwa von magic leap bei weitem kleinere Brillen vorgestellt und Spezialfirmen arbeiten an Kontaktlinsen, die über das kommende 5G Netz Content direkt herunterladen. So oder so: was im MR Sektor passiert, wird unsere „Realität“ in vielen Bereichen ordentlich durcheinanderwirbeln.