IoT – Sensoren übernehmen die Welt
Der Blick in die Vergangenheit erleichtert den Blick in die Zukunft.
Das Internet of Things (IoT) ist nach wie vor ein heißes Trendthema. So gut wie alles kann künftig gemessen und abgenommen werden: Wasserqualität, Puls, Rotationsgeschwindigkeit, Lichtstärke und Vibration, Sprache, Luftfeuchtigkeit und Beschleunigung. Das liegt an Sensoren, sie sind klein, können alles und das für einen verschwindend geringen Preis. Und so wie viele andere Technikkomponenten haben sie mit dem Apple iPhone ihren Einzug in unsere digitalisierte Welt gefunden. Neu ist, dass diese Sensoren über das 5G Netz künftig in Echtzeit Daten entweder in die Cloud oder lokal (Edgecomputing) liefern können und somit eine Unzahl von Geschäftsmöglichkeiten erlauben.
Der bekannte Klassiker ist der Sensor im Auto, der automatisch die Unfallmeldung an die Versicherung auslöst. Ebenso bekannt und verurteilt: die Versicherungsprämie, die sich nach aktuellen Körper- und Verhaltensdaten berechnet.
Ein Aufenthalt unserer Experten vor kurzem bei IoT-Pionieren im Silicon Valley gab vor allem EINEN Eindruck: die technologische Entwicklung ist so enorm, dass selbst jenen, die damit beschäftigt sind, kaum Use Cases einfallen. Wo ist das nächste Geschäftsmodell, wo die nächste große Idee? Technologische Durchbrüche fallen nicht selten in ein kreatives Loch: als Erfindungen wie die elektrische Leitung oder die Nutzung von Radiowellen das Licht der Welt erblickten, war weder den Erfindern noch ihren Nächsten bewusst, wie sehr diese die Welt verändern und bestimmen würden.
IoT teilt dieses Schicksal aktuell mit der Blockchain oder Artificial Intelligence, Quantum Computing oder Bilderkennung: das wahre Potential dieser Technologien liegt erst vor uns. Wir gehen auf eine Welt zu, die von diesen Erfindungen ebenso radikal verändert werden wird, wie sie das elektrische Licht, die Dampfmaschine und die industrielle Massenproduktion verändert haben. Wir leben mitten in historisch bedeutsamen Zeiten.