Marketplaces Rule The World

Online-Marktplätze regieren die Welt – oder zumindest einen Großteil davon. Während in China bereits 98% aller Online-Sales auf Marktplätze entfallen, sind es in Russland nur 18%. Generell ist jedoch klar: Die generelle Bedeutung als auch der Umsatz-Anteil steigt und wird durch die aktuelle Pandemie beschleunigt.

Beschleunigt hat sich auch der Plattform-Zug, auf den die Unternehmen aufspringen wollen. Ähnlich wie bei den Marktplätzen wird durch das Anbieten von Abteilungs- und Unternehmensübergreifenden Produkten und Services versucht, den Kunden eine einzige überschaubare Plattform zur Verfügung zu stellen. Der Nutzen soll sich sowohl im Kundenerlebnis als auch im eigenen Geldbeutel sichtbar machen. Dass dieser leicht nachvollziehbare Gedanke jedoch in der Konzeption und Umsetzung seine Tücken hat, hat nicht zuletzt das viel gescholtene Kaufhaus Österreich gezeigt. An erster Stelle steht bei einem solchen Vorhaben die Frage: „Braucht es die angedachte Plattform wirklich?“. Positiv formuliert: Welche Anforderungen sind notwendig, um jene Kundenbedürfnisse zu erfüllen, welche genug Traffic und Umsatz generieren? Diese Anforderungen ziehen im Normalfall eine ganze Liste an internen Implikationen nach sich, welche den Kunden nicht interessieren, jedoch intern große Diskussionen auslösen. Diese betreffen unserer Erfahrung nach vor allem den gemeinsamen Nenner beim Zielbild des übergreifenden Produktes. Was den einen zu weit geht, ist für den nächsten nicht progressiv genug und der daraus entstehende Kompromiss schafft es im Gegensatz zu Kaufhaus Österreich nicht mal in die Schlagzeilen. Beim Plattform-Denken geht es schließlich immer um Zentralisierung und hier ist meist ein aus interner Sicht radikaler Ansatz notwendig, um für den Kunden tatsächlich relevant zu sein. Wer diesen radikalen Zentralisierungs-Ansatz lebt und noch dazu knallhart Top-Down lebt ist China. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass China mit 98% Marketplace-Share die weltweite Liste anführt:

Faktor Mensc

Quelle: ForecastView Global Online Marketplace Tracker, 2015 To 2022

Wie weit China tatsächlich voraus ist beim digitalen Einkaufen zeigt der Anteil von Marktplätzen am gesamten Retail-Umsatz:

Faktor Mensc

Quelle: ForecastView Global Online Marketplace Tracker, 2015 To 2022

International gesehen ist der Hauptkampf natürlich Alibaba vs. Amazon. Was hier vor allem zu beachten ist: Beide ersetzen bei vielen Produktkategorien die Suchmaschinen und erzeugen durch ihre Kundenbindungsprogramme einen tatsächlichen One-Stop-Shop. Dies bedeutet, dass die komplette Customer Journey end to end von Bewerbung bis Nachkaufphase von diesen Anbietern angeboten und vom Kunden vollständig ohne Alternativen-Suche so genutzt wird.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die eingangs erwähnte Fragestellung: „Braucht es die angedachte Plattform wirklich?“. Um diese Frage zu beantworten und eine sinnvolle Lösung mit Nutzen für Kunde und Unternehmen zu konzipieren & umzusetzen, sind wir sehr gerne behilflich und zeigen Ihnen gerne in einem unverbindlichen Erstgespräch  unsere Referenzen. Mehr zu unserem Angebot gerne hier: https://digital.pwc.at/service/business-vision/

Autor: Markus Sabri
Strategic Marketing and Digital Transformation Manager
PwC Digital Consulting

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