Digitale Daten im Wandel der Zeit

In der digitalen Welt wird von jeder einzelnen Nutzer:in so viel gepostet, geswiped, geliked, heruntergeladen und gescrollt, dass diese Tätigkeiten eine Vielzahl an Daten innerhalb ihres digitalen Fußabdrucks hinterlassen. Die US-Amerikanerin Lori Lewis verdeutlicht in ihrer jährlich veröffentlichen Infografik „What happens in an Internet minute“ in der sie in einzelnen Kategorien veranschaulicht, was in einer Minute im Internet passiert. So werden im Jahr 2021 schätzungsweise 1.6 Millionen US-Dollar an Umsätzen generiert. In Google Play und dem Apple App Store werden pro Minute 414.764 Apps heruntergeladen und zur gleichen Zeit 2 Millionen Swipes in der App Tinder registriert. Das klingt nach viel. So richtig beeindruckend werden die Zahlen, wenn man diese mit Vorjahreswerten vergleicht: im Jahr 2017 wurden innerhalb einer Minute Umsätze in Höhe von 751.522 US-Dollar generiert, 342.000 Apps in Google Play und im Apple Store heruntergeladen sowie 990.000 Swipes in Tinder verzeichnet.

Allein bei den Umsätzen ist dies ein sattes Plus von 47%. Dies zeigt anhand von wenigen Fakten, welchen Wachstum die digitalen Daten im Laufe der vergangenen Jahre erfahren.

Etablierung der Analysten

Das stetige Wachstum an (offline und online) Daten findet auch in jedem einzelnen Unternehmen statt und es wird zunehmend schwerer auf Basis von bspw. Forecastings gute und solide Geschäftsentscheidungen zu treffen. Das fünf-Jahres-Forecasting von heute ist morgen schon veraltet und muss angepasst werden.

Um sich vor dieser Tatsache nicht zu verstecken, sondern ihr zu begegnen, haben sich Analysten etabliert, die Unternehmen bei der Bewältigung und der Analyse helfen, sodass Geschäftsentscheidungen effizient und datenbasiert getroffen werden können.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Analysten durchaus mit den bestehenden Daten kämpfen. Dies zeigt eine durch Forrester durchgeführte Umfrage, die im Oktober 2021 publiziert wurde und die sich mit den Herausforderungen der Analysten mit dem Umgang der Unternehmensdaten beschäftigt. Innerhalb dieser Umfrage wurden drei Felder identifiziert:

1. Ein Datensammler ist nicht gleich ein Datenversteher
Es ist eine Tatsache, dass Unternehmen den Wert von Kundendaten inzwischen erkannt haben. Zu beobachten ist eine echte  „Goldgräber Stimmung“ und jedes Unternehmen ist stolz eine Vielfalt an Kundendaten zu haben. In unserem Jahrzehnt ist Big Data alles und jeder möchte daran teilhaben. Ganz nach dem Motto einer früheren Werbung eines Bankeninstituts „Mein, Haus, mein Auto, meine Daten.“ Doch wenn man über die Nutzung der Daten selbst spricht und in die Tiefe geht, dann fängt die Fassade an zu bröckeln. Knapp 41% der Analysten berichten von Problemen in der Datenqualität und 38% beklagen, dass sie Probleme beim Datenzugriff haben, sodass Ihre Arbeitsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Denn nur das Sammeln aller Daten bringt keine Lösung. Die Konsistenz und Vergleichbarkeit der Daten herzustellen ist der Schlüssel zum Erfolg.

2. Erkenntnisse sind nicht gleichzusetzen mit entsprechenden Maßnahmen
„Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen“ besagt ein Zitat von Konfuzius. So gut so wünschenswert, jedoch berichten 35% der Analysten von Problemen bei der Umsetzung von Erkenntnissen in relevante und geschäftsspezifische Maßnahmen und 22% haben Probleme die Zustimmung von relevanten Stakeholdern zu erhalten.

3. Die Platzierung des Analysten innerhalb des Unternehmens
Liest man sich aktuelle Jobprofile von Analysten durch, dann kann man diese als wahre Heilbringer skizzieren: Sie können und wissen alles und das stets visionär.  Doch ganz so einfach ist es nicht. Bereits etablierte Silos sind nur schwer zu beseitigen und Analysten werden durch die Fachabteilungen stets mit einem kritischen Auge beobachtet. Getreu dem Motto: der Analyst gehört nicht meinem Fachbereich an, also traue ich ihm nicht gänzlich.

Die Zukunft der Analysten

Die oben skizzierten Problemfelder haben einige Unternehmen bereits erkannt. Nun fehlt es jedoch an entsprechenden Maßnahmen, diesen Problemen zu begegnen. Das vorhandene Silodenken ist dabei das größte Problemfeld. Diesem kann begegnet werden, indem die Organisation selbst handelt, um das Vertrauen zwischen den einzelnen Fachabteilungen aufzubauen. Ein Analyst kann dabei die Brücke schlagen und sollte entsprechend innerhalb des Unternehmens positioniert werden. Dabei ergibt es wenig Sinn, diese Position als Stabsstelle oder innerhalb eines Fachbereichs zu integrieren. Bedingt durch die Vielfalt an Daten aber auch an gesetzlichen Rahmenbedingungen, sollte sich ein Unternehmen genau über die Positionierung im Klaren sein. Das stärkt auch das Vertrauen zwischen den einzelnen Fachbereichen.

Weiterführend können Unternehmen Investitionen in den Bereichen Data Storytelling und Datenkompetenz vornehmen, sodass sich Analyst und die Fachabteilungen annähern können.

Und eines sollten allen Mitarbeiter:innen eines Unternehmens klar und deutlich sein: die Kund:innen haben den entscheidenden Einfluss auf den eigenen Geschäftserfolg. Daher ist es wichtig, die Verhaltensmuster stets zu erheben sowie zu hinterfragen und bei Bedarf auch neue Arten von Daten zu involvieren. Ganz wie die eingangs erwähnte Infografik von Lori Lewis: Der Arbeitstitel ist stets derselbe, die einzelnen Kategorien ändern sich aber von Jahr zu Jahr, da sich Nutzer:innen weiterentwickeln und ihre Bedürfnisse ändern.

Lassen Sie uns gerne darüber sprechen, welche Chancen auf Ihr Unternehmen warten. Kontaktieren Sie uns!

 

 Autorin:
Nadine Mastera-Scamporlino

Quellen: 
Was passiert im Internet in einer Minute, dargestellt von Lori Lewis (https://zukunftdeseinkaufens.de/2021-was-passiert-im-internet-in-einer-minute/) (21.09.2021)

Forrester: Turn Date Into Insights With Customer Analytics (29.10.2021)