2021 erreichte das Handelsvolumen von NFTs (nicht-fungiblen-Tokens) 25 Milliarden US-Dollar, was deutlich zeigt, dass dieser Sektor einen der begehrtesten Märkte in der Krypto-Welt darstellt. Wir haben Ihnen einen aussagekräftigen PwC Report vorbereitet, der grundlegende Fragen zu NFTs beantwortet. Sie finden ihn hier.

Im heutigen Artikel möchten wir vor allem auf Kunst-NFTs eingehen, die sich in den letzten Jahren starker Bekanntheit erfreut haben. Vor allem Cartoons und sogenannte „Memes“ dominieren die Szene. Dabei handelt es sich um einfache Grafiken, die auf den ersten Blick keinen imposanten Eindruck erwecken, aber für einige Millionen US-Dollar bzw. Ethereum Coins angeboten werden. Zwei sehr bekannte Projekte sind CryptoPunks und Bored Age Yacht Club.

Obwohl die Entwicklungen in diesen Bereichen voranschreiten, ist zugleich eine neue Untergruppe von NFTs entstanden, die auf künstlicher Intelligenz, der Blockchain und menschlicher Vorstellungskraft basieren. Um KI generierte NFTs zu erstellen, verwendet man im Regelfall generative Netzwerke bzw. Algorithmen, welche von Computern genutzt werden, um anhand von Daten Modelle zu trainieren, die maschinell erstellte Bilder erzeugen können. Diese ähneln dann Kunstwerken. Cool, oder?

Besonders “cool” daran ist, dass mithilfe codefreier Tools Kunstwerke erschaffen werden können, die durch künstliche Intelligenz entstehen. Dadurch können selbst nicht-Programmierer eigene Ideen zum Leben erwecken. Der Generator „Eponym“ kann für die Erstellung von Kunstwerken eingesetzt werden und ermöglicht User:innen Kunst durch Interaktion mit einem Computer zu schaffen. Das kollaborative Projekt basiert darauf, dass User:innen einen beliebigen Satz oder ein Wort in ein Textfeld eingeben und die KI dann auf dieser Grundlage ein Kunstwerk erstellt. Dabei kann jede Textaufforderung tatsächlich nur EINMAL erstellt werden. Das bedeutet, dass man sich sicher sein kann, ein einzigartiges und nicht replizierbares Kunstwerk zu besitzen.

Diese Entwicklungen bringen natürlich auch Veränderungen für Künstler:innen mit sich. Digitale Künstler:innen meinen, dass sich mithilfe der KI die Rolle des menschlichen Künstlers grundlegend transformiert und der Mensch den Algorithmus, aber auch der Algorithmus den Menschen braucht. Diese neue Rolle befasst sich nicht nur mit dem „Erschaffen“ eines Werkes, sondern mit der Datensammlung, dem Codieren und vor allem der Verantwortung die Maschine zu „coachen“, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen.

Besonders interessant scheint die Tatsache, dass diese Art von NFTs bei User:innen den neu entdeckten Wunsch auslöst, sich erstmals mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Möglichkeiten der Technologie wahrzunehmen. Dies beruht vor allem darauf, dass diese „neuen“ NFTs nicht nur einzigartig aussehen, sondern auch ein tiefes, abstraktes Gefühl von Kunst und Besitz hervorrufen.

Eine wichtige Frage bleibt dennoch offen: Kann und soll man der KI tatsächlich zutrauen aussagekräftige und einzigartige NFTs zu erstellen? Die Antwort liegt aus unserer Sicht irgendwo zwischen “Ja” und “Nein”. Grundsätzlich bieten diese Entwicklungen Menschen die Möglichkeit einzigartige Kunstwerke zu schaffen– selbst, wenn sie keine künstlerischen Begabungen oder Programmierkenntnisse mitbringen. Das Gute daran scheint auch, dass es einer kollaborativen Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine bedarf, da die Maschine nur erzeugen und kreieren kann, wenn sie ausreichend mit Daten „gefüttert“ wurde und Informationen bereitstehen.  Auf der anderen Seite wirkte Kunst als etwas „von Menschen“ geschaffenes, das nicht nur die Kultur, sondern Werte, Moral und Vorstellungen von Gesellschaften prägte.

Können wir diese Verantwortung an Maschinen abgeben und welche Folgen hätte es, wenn Kunst nur mehr eine Frage von „einigen“ Klicks und nicht mehr von einigen Tagen/ Wochen/ Monaten/ Jahren harter Arbeit und Zuneigung wäre?

Hinzu kommt die Tatsache, dass mit dem Aufstieg des Metaverse auf künstliche Intelligenz basierte NFTs gefördert werden könnten. Neben einfachen „Kunstwerken“, welche im Metaverse erscheinen würden, könnten darüber hinaus auch Avatare anhand von künstlicher Intelligenz lernen und sich in der virtuellen Welt weiterentwickeln. Um das Thema nicht zu verkomplizieren, belassen wir es jedoch bei dieser Tatsache: Die Kombination aus NFTs und künstlicher Intelligenz, also die Konvergenz zweier Technologien bietet bisher nicht vorstellbare Möglichkeiten, die neben der Kunst auch weitläufige andere bekannte Bereiche revolutionieren kann.

Sind Sie bereit Ihr erstes Kunstwerk, mithilfe von künstlicher Intelligenz zu erschaffen?

 Autor: Aleksandar Zlatkov

Quellen:
https://cointelegraph.com/news/ai-generative-art-predicted-to-be-next-trend-for-nft-sector
https://www.youtube.com/watch?v=7Wq53_UE6lw