Wie Sie Ihr KI Projekt zum Erfolg führen
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Technologie der Zukunft mehr. Bereits 90 % der Unternehmen weisen erste Erfahrungen mit KI Projekten auf und ein Viertel haben schon ganze Prozesse mittels KI transformiert. Unternehmen müssen sich also gerade jetzt mit dem Thema auseinandersetzen, um nachhaltig konkurrenzfähig zu bleiben und von den Vorteilen von KI profitieren zu können.
KI ist eine Technologie, die Computer in die Lage versetzt, aus ihren Erfahrungen zu lernen. Damit können sie Muster erkennen und Entscheidungen treffen, die normalerweise menschliche Intelligenz benötigen und das in kürzerer Zeit und bei einer geringeren Fehleranfälligkeit. Vielseitige Einsatzmöglichkeiten bieten das Potenzial, verschiedene Bereiche der Wirtschaft zu revolutionieren. Für Unternehmen heißt das, sie müssen aufgeschlossen sein, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Im Bereich HR ist beispielsweise das Potential für KI mit am größten, da es in vielen Unternehmen noch großen Digitalisierungsbedarf gibt und viele HR-Prozesse mithilfe von KI deutlich effizienter gestaltet werden können (Link zu Post mit Use Cases). Dennoch treten Herausforderungen auf, gerade wenn KI in Bereichen zum Einsatz kommt, in denen Unternehmen noch weniger Erfahrung mit Digitalisierungsprojekten mitbringen. Daher ist es besonders wichtig, einem standardisierten Prozess zu folgen, der mögliche Stolperfallen und Fehlerquellen eines KI Projekts berücksichtigt und umgeht.
5 Schritte können Ihrem KI Projekt zum Erfolg verhelfen:
Schritt 1: Strategie entwickeln & Einsatzmöglichkeiten prüfen
Im ersten Schritt werden die aktuellen Geschäftssituation bzw. Prozesse analysiert und Optimierungsbedarf bzw. potenzielle Einsatzmöglichkeiten von KI identifiziert (z. B. wiederkehrende Mitarbeiter:innenumfragen durch einen Chatbot beantworten lassen anstatt durch eine/n HR-Mitarbeiter:in). Daraus entsteht ein Business Case, der die organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des KI Projekts festlegt. Hieraus folgt außerdem die Entscheidung, ob eine KI Lösung überhaupt das Richtige für die zugrundeliegende Problemstellung ist.
Best Practice Tipp: Dieser Schritt ist gleichzeitig der wichtigste und der am häufigsten vernachlässigte Teil eines KI Projekts. Oft lassen sich Unternehmen von den vielen Einsatzmöglichkeiten von KI blenden und vergessen dabei den wirtschaftlichen Aspekt.
Schritt 2: Daten sammeln
Bevor mit der Entwicklung eines Algorithmus gestartet werden kann, müssen die benötigten (Trainings-)daten, wie beispielsweise Kandidat:innenprofile, gesammelt, bereinigt und aufbereitet werden. Diese werden benötigt, um der KI ihr zukünftiges Verhalten beizubringen. Daten können unternehmensintern (primär) oder aus externen Datenbanken (sekundär) gesammelt werden.
Best Practice Tipp: Jede KI ist nur so gut wie ihre (Trainings-)Daten! Qualitätsstandards und Quellen sollten schon in Schritt 1 festgelegt werden.
Schritt 3: KI Lösung entwickeln
Mit fertigen (Trainings-)Daten kann es nun an die Entwicklung des eigentlichen Algorithmus gehen. Dafür gibt es bei allgemeinen Anwendungsbereichen, wie bei Chatbots oder Algorithmen zum Finden passiver Kandidaten auf Social Media, bereits fertig entwickelte KI Lösungen von Expert:innen. Bei speziellen Anwendungsbereichen, wie die automatisierte Analyse von Mitarbeitenden-Feedbacks, muss dieser Schritt von Softwareentwickler:innen unterstützt werden. Auch hier sind die anfangs festgelegten Ziele aus dem Business Case im Kopf zu behalten.
Best Practice Tipp: Hinterfragen Sie bei der Auswahl von externen Anbieter:innen kritisch, wie deren Algorithmen entwickelt und vor allem getestet wurden, um sicherzustellen, dass diese keine Vorurteile beinhalten. Hier kann die Zusammenarbeit mit erfahrenen KI-Expert:innen helfen.
Schritt 4: Algorithmus testen & einsetzen
Als finaler Schritt vor dem Einsatz wird der Algorithmus mit Daten aus dem Unternehmensalltag getestet. So wird sichergestellt, dass das System alle Anforderungen erfüllt und effizient arbeitet. Anschließend wird die KI Lösung in das Unternehmen integriert.
Best Practice Tipp: Oft werden Mitarbeitende bei der Einführung neuer Systeme vernachlässigt. Mit einem gut durchdachten Change Management Ansatz werden sie abgeholt, frühzeitig eingebunden und die unternehmensinterne Akzeptanz gesteigert.
Schritt 5: Support- & Kontrollsysteme einsetzen
Nach der erfolgreichen Umsetzung eines KI Projekts können Systeme zum Support bei Fehlern und zur laufenden Bewertung der Nutzung und Effektivität des Programms eingesetzt werden.
Best Practice Tipp: Der Nutzen aus KI Projekten kann teilweise schwer quantifiziert werden. Achten Sie bei der Bewertung nicht nur auf finanzielle Erträge, sondern auch auf den Mehrwert, wie beispielsweise Zufriedenheit der Mitarbeitenden oder Fehlervermeidung.
Auch wenn KI Projekte komplexe und ambitionierte Projekte darstellen, so kann eine strukturierte Projektabwicklung zum nötigen Projekterfolg beitragen und einen mittel- bzw. langfristigen Konkurrenzvorteil schaffen.
Autorin: Katharina Puchmueller
Quellen: